Ich werde häufig gefragt, wozu ich Trauerbegleiterin geworden bin.
Dabei hilft die Frage, was denn Trauer eigentlich ist
und was Trauer für Dich bedeutet.
Hast Du schon mal darüber nachgedacht?
Zuallererst wird Trauer immer mit dem Tod und Verlust von geliebten Menschen (oder Tieren) in Verbindung gebracht.
Trauer ist doch weitaus präsenter, als wir es im Alltag oft wahrnehmen. Auch wenn wir eine Trennung bewältigen oder einen Arbeitsplatz verlieren, wenn wir umziehen in eine andere Stadt, eine schlimme Krankheitsdiagnose erhalten oder eine Freundschaft zerbricht, dann hat das alles irgendwie mit Verlust zu tun.
Auch da findet ein Trauerprozess statt, den ich mir bewusst machen kann.
Ja, ich darf im Rahmen einer Trennung oder Scheidung traurig sein, da der einst geliebte Mensch eigene Wege geht und ich mich möglicherweise nach vielen gemeinsamen Jahren völlig neu orientieren muss. Selbst wenn ich mich für diese Trennung entschieden habe, so darf es trotzdem weh tun, und ich darf mir Zeit für die Verarbeitung nehmen.
Für Trauer gibt es dabei weder einen festen Ablauf (auch wenn oft von Trauerprozessen die Rede ist) noch eine bestimmte Zeit, innerhalb der Trauer wieder verschwindet.
Trauer kann es zum Beispiel auch geben, wenn wir einen Arbeitsplatzwechsel haben. Selbst wenn dieser Wechsel bewusst gewählt wurde. Das habe ich persönlich erlebt, und ich muss zugeben: Es hat richtig weh getan und hat mich ziemlich unverhofft erwischt.
Im Todesfall rechnen wir mit Trauer und Traurigkeit. In anderen Situationen eher nicht. Traurig sein finden wir leider nicht so cool. Aber es ist wichtig, dass wir Trauer einen Raum geben. Im Alltag sind wir oft überfordert mit vermeintlich negativen Gefühlen. Es ist aber dennoch möglich und so wohltuend, ihnen einen Raum zu geben.
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